Hilfsaktion 2007 des Schierlinger Funker-Club e.V. in Rumänien

                                            abgeschlossen!

 

Zahlreiche unvergessliche Erlebnisse, insgesamt über 1.000 Personen mit Hilfsgütern versorgt, sowie 3 Schulen komplett mit Computern ausgestattet

Tränen der Freude, ein Beweis, dass die Hilfe nötig war!

 

 

Schierling:  Mit der Verteilung der gesammelten Hilfsgüter in vier Ortschaften in West-Rumänien fand die diesjährige „Hilfsaktion für Rumänien“ des Schierlinger Funker-Club e.V. im Verlauf der vergangenen Woche ihren Abschluss!

Tausenderlei verschiedene Eindrücke und zahlreiche Erlebnisse verbanden sich mit der Aktion und den Tagen vor Ort. Hierbei handelte es sich aber nicht nur um Erlebnisse, welche gefühlsmäßig oft stark berührten, sondern gerade auch um vielerlei Erfahrungen, die man sozusagen aus erster Hand und nicht nur über das Fernsehen wohl im Leben nicht allzu häufig machen kann. Die SFC -Delegation bestand aus der Hilfsaktion-Ausschussvorsitzenden Maria Beiderbeck sowie ihrem Ehemann Fritz, dem 1. SFC -Vorsitzenden Axel Lindemann; sowie der 2. SFC -Vorsitzenden Christa Englbrecht und Ihrem Ehemann Anton, sowie den Vorstandschaftsangehörigen Alfons Schuster aus Schierling. Außerdem nahm an der Fahrt nach Rumänien noch das Vereinsmitglied Lucian Pupaza, ein gebürtiger Rumäne mit entspr. Sprachkenntnissen als Dolmetscher, teil. Nach Ende der Beladungsaktion des LKW´s am Freitag vorvergangener Woche, war das mit Hilfsgütern voll geladene Fahrzeug bereits am Freitag Nachmittag losgefahren, da dessen Fahrzeit und Grenzenwartezeiten dann letztlich auch tatsächlich deutlich länger war als die Zeit, welche die beiden PKW´s bis zum ersten Zielort in Rumänien, der Bezirks-Hauptstadt Timisoara benötigt hatten. Diese PKW´s waren Zeit versetzt losgefahren und hatten die Gesamt - Fahrstrecke von zunächst rund 1.000 Kilometern innerhalb11 Stunden bewältigt. Die Fahrstrecke selbst führte von Schierling ausgehend zunächst über den österreichischen Grenzübergang Suben bei Passau weiter in Richtung Linz, unmittelbar vorbei an Wien zum österreichisch-ungarischen Grenzübergang Nickelsdorf/Hegyeshalom, Weiter erstreckte sich die Fahrstrecke dann quer durch ganz Ungarn, vorbei an der Hauptstadt Budapest zur ungarisch-rumänischen Grenze Cenad, der LKW musste über Nagylak fahren, von wo aus er über Arad nur noch knapp 100km bis zum ersten Zielort Timisoara waren. Waren die PKW´s am Samstag bereits gegen 14.00 Uhr in Timisoara der Bezirkshauptstadt, so ist der LKW erst gegen 16.00 Uhr, wegen der teilweise sehr schlecht zu befahrenden Straßen in Rumänien eingetroffen. Von hier aus fuhr man sofort gemeinsam 70km weiter südlich nach Uivar, wo man  das Feuerwehrauto und die ersten Hilfsgüter ablud. Die erste Herausforderung war das Feuerwehrauto vom LKW runter zu bekommen. Hierzu benutzte man eine alte brüchige Steinrampe von einem verfallenen Bahnhof. Glücklicherweise bekam man das Fahrzeug ohne Schaden vom LKW. Sofort wurde an einem nahe gelegenen Weiher die Technik mittels unserem  Dolmetscher Lucian erklärt und sofort vorgeführt. Der Bürgermeister Catlan von Uivar lies sich alles ganz genau erklären. Gemeinsam wurde dann die erste Übung gleich ein Erfolg, nachdem der Axel und der Anton zusammen mit den Rumänen die Schläuche verlegt hatten, wurde das Wasser aus dem Teich angesaugt und auf das Kommando „Wasser Marsch“, konnte der Fritz mit dem Strahlrohr die Schaulustigen mit dem Nass erfrischen. Mittlerweile war es bereits Abend und nun mussten noch die restlichen Hilfsgüter (20 Computer, ein Klavier, Geschirr, Kaffeemaschine und Mikrowelle für die Schule), sowie ein Rasenmäher entladen werden. Der Bürgermeister bedankte sich mit einem kleinen Imbiss, danach machte man sich  auf die holprige Rückfahrt zum Hotel, wo man gegen 23.00 Uhr angekommen ist. Nach nun mehr als 22 Std. auf den Beinen, zogen sich die Mitglieder des SFC sofort in ihre Zimmer zurück, den am Sonntag früh musste man ca. 230 km weiter in den Norden über Oradea nach Ausseu, Grosi und Luncsoara fahren. Dies bedeutete wieder eine Fahrzeit von mindestens 5 Std., da hier die Straßen teilweise nicht mehr geteert waren. Gegen 14 Uhr trafen dann der LKW und die Autos beim ersten Abladeort  Luncsoara ein. Die Menschen warteten hier bei 38 Grad auf das Eintreffen der Hilfsgüter und halfen sofort bei der Entladung mit. Hier wurden die Hilfsgüter, wie nachher in Ausseu und Grosi in  abgeschlossenen und gesicherten Lagerräumen untergebracht. Nach dem Abladen und einer Brotzeit,  es war bereits wieder fast 19.00 Uhr, trat der LKW die Heimreise an und die Mitglieder des SFC fuhren 60 km nach Bad Felix zur Übernachtung, dass der neue Ausgangspunkt für die Verteilungen der nächsten Tage war. Am Montag wurden in den Orten Ausseu und Grosi die Hilfsgüter verteilt. In diesen beiden Orten wurden für die Schulen 38 Computer, eine Nähmaschine, Overheadprojektoren, Schreibmaschinen und Schultaschen verteilt. Des Weiteren wurden an die Bevölkerung direkt über 400 Paar Schuhe und 40 Fahrräder ausgegeben.

Am Dienstag wurden in Luncsoara noch für die Schule 29 Computer, ein Keyboard, Geschirr, eine Mikrowelle, sowie eine Kaffeemaschine für die Schulküche abgegeben. Ausserdem bekamen hier die Ärmsten über 500 Paar Schuhe und über 50 Fahrräder geschenkt. Es spielten sich teilweise rührende Szenen bei der Vergabe ab, und unsere Leute stellten fest, dass wir Gott danken können, dass wir auf der anderen Seite des Lebens stehen dürfen. Von diesen Verteilungen wieder ganz geschafft, begaben wir uns wieder in unsere Übernachtung. Am Mittwoch ging es 250 km weiter in südöstlicher Richtung nach Tomesti, wo die Fahrt wieder, teilweise über Serpentinen mit riesigen Schlaglöchern, über 4 Std. dauerte. In der Zwischenzeit fuhr ein Kleinlaster, mit 1300kg Lebensmitteln (Mehl, Zucker, Reis, Öl und Süßigkeiten), sowie mit 50 neuen Schultaschen, bestückt mit Heften und Schreibutensilien, wurde alles in Timisoara von den Spendengeldern aus Schierling, gekauft, ebenfalls nach Tomesti. Hier traf man fast zeitgleich gegen 14.00 Uhr ein. Jetzt mussten die Lebensmittel alle in Hilfspakete (1kg Mehl, 1kg Zucker, 1kg Reis, 1 ltr. Öl, sowie verschiedene Süßigkeiten) umgepackt werden. Jeder, auch die Funktionäre Rumäniens legten mit Hand an, damit die armen Menschen bei der Hitze nicht allzu lange warten mussten.

Bei Beginn der Ausgabe stellte sich heraus, dass manche hilfsbedürftige Familien von einigen Bergdörfern leider den weiten Weg, z.T. wegen der großen Hitze, bzw. wegen Gebrechlichkeit nicht auf sich nehmen konnten. Alle waren sich einig, diesen Menschen muss aber geholfen werden. So wurde schnell ein fahrbarer Untersatz organisiert, dass in Rumänien aber nicht so leicht ist. Während Maria, Christa, Anton und Alfons, sowie Lucian der Dolmetscher hier die Lebensmittel und Schultaschen verteilten, fuhren Axel und Fritz dann mit den Lebensmittelpaketen und den Schultaschen in die entlegenen Bergdörfer. Hier war natürlich die Freude sehr groß, dass man sie nicht vergessen hat. Die Szenen, wie sich die Hände der armen Menschen einem entgegenstrecken, und man kann nicht viel für sie tun, kann man nicht vergessen.

 Die Hilfsgüter-Ausgabe fand aufgrund der großen Ausdehnung des Bezirkes Timisoara und Oradea in einem Gebiet von mehreren tausend Quadratkilometern statt und machte so im Verlauf der Woche die mehrfache Verlagerung des Quartiers der SFC -Einsatzkräfte erforderlich. Darüber hinaus waren im „Einsatzgebiet“ oftmals Fahrten zwischen den einzelnen, zu beliefernden Orten in einer Gesamtstreckenlänge von über 300 Kilometern auf großenteils ausgesprochen schwierigen, teils sogar kaum befestigten Straßen zu bewältigen. Die körperlichen Belastungen und Anstrengungen für das Einsatzpersonal während der gesamten Zeit waren sehr hoch.

Überall spielten sich die gleichen, oft sehr ergreifenden Szenen ab. Immer wieder wurde dem Dolmetscher aufgetragen, all den Spendern dieser Hilfsgüter Dank zu sagen für diese Hilfe, welche man nicht vergessen würde.

Der Donnerstag stand dann zur freien Verfügung. Diesen Tag nutzte der Stadtdirektor von der Präfektur Timisoara Matei Domocos uns eine sehr schöne Berggegend zu zeigen.  Dies bedurfte zwar wieder einer Fahrzeit von insgesamt 5 Std., aber dies hat sich gelohnt. Das Gebiet um Sasca Montana, von dem wir einen Teil zu Fuß, wenn auch beschwerlich, erkundeten, ist eine traumhafte Kulisse, die man gar nicht beschreiben kann. Nach diesen eindrucksvollen Erlebnissen fand dann an diesem Abend noch eine gemeinsame, kleine Abschlussfeier vor Ort statt, in deren Verlauf auch den rumänischen Hilfskräften für Ihre Unterstützung ein Dank ausgesprochen worden war. Alle waren der Meinung, dass diese Hilfsaktion allen Beteiligten, sowohl den Spendern, als auch den Hilfsempfängern, unvergesslich bleiben wird, selbst wenn dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen ist. Man muss nur den ersten Schritt tun.  Am Freitagmorgen machten sich die Fahrzeuge mit den SFC -Mitgliedern wieder auf den Nachhauseweg und kehrten dann letztlich alle wohlbehalten zurück. Zum Schluss dürfen wir vom Schierlinger -Funker-Club und auch im Namen der Rumänier, allen Spendern und Beteiligten, die in irgendeiner Art und Weise zum Gelingen dieser Aktion beigetragen haben, ein herzliches „Vergelts Euch Gott“ sagen.